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Die Magischen 13 28. September 2022

Ralf König, Comiczeichner und Autor aus Soest und die Magischen 13

Kurzvita

Ralf König wurde in dem Jahr in Soest geboren als die Arbeiten am Assuan-Staudamm begannen, der legendäre Boxer Cassius Clay Gold bei Olympia im Schwergewicht gewann und John F. Kennedy zum 35. Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde. Disney und Donald Duck gab es auch schon und der kleine Ralf entdeckte früh seine Liebe zu beiden, mit der Folge, dass er
Tick, Trick und Track und die anderen ganz oft selbst zu Papier brachte. Sogar die fünf Jahre an der Kunstakademie Düsseldorf waren nicht dazu geeignet, die Faszination für das Erzählen von Bildergeschichten zu schmälern. Und so wurde Ralf König zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Comiczeichner der letzten vierzig Jahre – dekoriert mit dem Bundesfilmpreis und mehrfach ausgezeichnet als „Bester deutscher Comiczeichner“.

 

1.     Wie beginnt bei mir ein guter Morgen…?

Wenn ich mich verpennt noch im Bademantel und einer Tasse Tee ans Zeichenbrett setze und nicht erwarten kann, zu sehen, wie die Comicgeschichte, an der ich gerade arbeite, weitergehen wird. 

 

2.     Den ersten Kontakt mit dem Zeichnen hatte ich... ?

… mit sechs Jahren oder so. Ein etwas älterer Cousin konnte die besseren Donald Duck-Schnäbel zeichnen, das hat mich als Knirps angespornt, so lange zu üben, bis ich es besser drauf hatte. Der Schnabel ist nämlich echt tricky.

 

3.     Nach 40 Jahren in der Kunstszene habe ich gelernt, dass…?

… ich meinen Weg gehen kann und muss, zeichnerisch und thematisch. Immer dem eigenen Bauchgefühl vertrauen, weniger nach dem Publikumsgeschmack schielen.

 

4.     Wenn ich an Soest denke, fällt mir als erstes ein... ?

… dass es eine lebens- uns liebenswerte kleine Stadt zum entspannten Leben ist.

 

5.     Eine gute Comic-Idee braucht vor allem …?

… langen Atem. Es liest sich später sehr viel schneller als es gezeichnet ist, und es sind monatelang viele dramaturgische Knoten zu lösen.

 

6.     Meine aufregendste Reise bisher war …?

… in den 90ern Rio de Janeiro mit einem sexy Brasilianer, in den ich sehr verknallt war. Achterbahnfahrt der Gefühle und dazu diese gigantische Kulisse. Zu viel für mein damaliges westfälisches Weltbild.  

 

7.     An Menschen imponiert mir besonders…?

… gesundes Selbstbewusstsein, den eigenen Weg zu gehen und sich nicht von anderen Meinungen kleinmachen lassen.

 

8.     Im Leben macht es mich rasend, wenn...?

… Leute rücksichtslos sind. Nächtliche Balkonpartys, laute Handygespräche im ICE, Uneinsichtigkeit, was die Naturbelastungen angeht, den eigenen Müll nicht beseitigen, unbedingt fliegen und viel Fleisch essen müssen, sowas.

 

 

9.     Menschen zum Schmunzeln zu bringen, ist für mich wie …?

… eine Bestätigung, etwas Gutes zu können und zu tun. Noch besser, wenn sie lauthals lachen. Das kriegen solche Putins und Erdogans nicht hin.

 

10.  Der beste Feierabend ist der, an dem ich …?

… das Gefühl habe, mit der Comicstory ein Stück weitergekommen zu sein oder auch lästige Buchhaltung erledigt zu haben, Steuerbelange und so. Ich hasse Bürokratie, da bin ich ganz Künstler.    

 

11.  Als Wilhelm-Busch-Preisträger sage ich über Wilhelm Busch...?

… Urgestein. Ich konnte noch nicht lesen, da war ich von den Bildabfolgen schon fasziniert. Sicher auch ein Grund, Comiczeichner geworden zu sein.

 

12.  Als ich klein war, da war mein Traumberuf…?

… Comiczeichner. Toll, oder? Ich betrachte das frühe Talent und den Willen dazu wirklich als Geschenk. 

 

13.  Der schönste Platz in Soest ist aus meiner Sicht...?

… das Wilhelm-Morgner-Haus. Da war ich als Kind oft mit meinen Eltern, weil mein Onkel Willi dort Hausmeister war. Und ich sah zum ersten Mal diese großen, seltsam bunten Gemälde, die offenbar wertvoll waren. Meine ersten Eindrücke von Kunst überhaupt, und sehr prägend.